EinleitungRealisiert habe ich dieses Projekt mit dem kostenlosen VMware Server 1.02 (
Download 150 MB) - nach Angabe der eigenen E-Mail Adresse erhält man im Handumdrehen eine für den uneingeschränkten Betrieb erforderliche Seriennummer (
Anmeldung) zugemailt.
VMware Server ist für den privaten, nicht-kommerziellen Einsatz ohne Einschränkungen verwendbar. Laut Hersteller hat die Vista-Unterstützung von
VMware Server noch den Status "experimentell", aber außer einem Bug bei der Unterstüzung von USB-Sticks (s.u.) sind mir auf meinem System keine Probleme aufgefallen. Das Konkurrenzprodukt
Virtual PC von Microsoft bietet nach wie vor keinerlei USB-Unterstützung - also was soll's...
Da wollen wir hin...
SystemvorraussetzungenSoftware:VMware Server läuft (mit Einschränkungen) unter jeder Windowsversion ab Windows 2000. Offiziell wird für die volle Funktionalität zwar ein Server-Betriebssystem gefordert, aber für dieses Vorhaben ist das keineswegs erforderlich - mein Projektrechner läuft unter Windows XP Professional SP2.
Nebenbei sei noch erwähnt, daß der
VMware Server ebenso unter zahlreichen Linux-Varianten eingesetzt werden kann.
Hardware:Die benötigte Hardware wird in erster Linie vom Guest-Betriebssystem, in unserem Fall also Vista, diktiert (
der "Guest" ist das System, welches innerhalb der VM läuft). Laut Microsoft verlangt die in diesem Beispiel verwendete Ultimate-Edition optimalerweise u.a.:
- 20 GB (oder mehr) freier Festplattenspeicherplatz
- 1 GB RAM Hauptspeicher
- 1 GHz CPU
In unserem Fall müssen wir natürlich noch weiteren Festplattenplatz zur Installation von VMware z.Vfg. haben (300 MB) und bedenken daß man sich eventuell noch ein Backup der VM anlegen will.
Vor allem benötigt wird aber: RAM, RAM, RAM! Schließlich muß der Host ja auch noch genügend Luft zum atmen haben (
der "Host" ist der eigentliche Rechner, auf welchem die VM läuft). Will man dem Guest tatsächlich 1 GB Arbeitsspeicher spendieren sollten insgesamt also mindestens 1,25..1,5 GB verfügbar sein, denn der RAM wird exklusiv zugeteilt. D.h. Guest und Host können ihn nicht gleichzeitig gemeinsam verwenden.
Bei schwächer bestückten Maschinen könnte man jedoch auch in Erwägung ziehen nicht die Ultimate-Version von Vista zu verwenden, sondern die abgespeckten Home-Premium oder Home-Basic Varianten. So benötigt Home-Basic beispielsweise nur 512 MB RAM, 800 MHz CPU sowie 15 GB Festplatte um rund zu laufen.
Hinweis: Ob Vistas Home-Versionen überhaupt in einer VM installiert werden dürfen richtet sich nach nationalem Recht. Generell ist das seitens Microsoft nicht vorgesehen - diese rein lizenrechtliche Einschränkung trifft allerdings speziell in Deutschland nicht zu.Solange die Host-CPU nicht gleichzeitig andere Performance-trächtige Jobs oder weitere VMs ausführen muß, wird ihre Leistung mit geschätzten 70..90 % an die VM weitergereicht. Wäre sie also für den
nativen Betrieb (= Betrieb auf echter, nicht-virtueller Hardware) von Vista leistungsfähig genug, dürfte sie es in den meisten Fällen auch für eine Vista-VM sein.
Wir sehen also daß eine virtuelle Umgebung niemals Ersatz für schwache Hardware sein kann. Läuft Vista nativ nicht vernünftig wird es das in einer VM erst recht nicht tun! Im Umkehrschluß bedeutet das aber natürlich auch, daß einer nativen Vista-Installation auf derselben Hardware nichts im Wege steht, wenn es in der VM keine Performanceprobleme hatte. Mal abgesehen von eventuell auftretender Treiber-Problematik.
Mein Projektrechner ist ein mittelprächtig bestücktes PC-System mit
- Dualcore Athlon 64 mit 2,6 GHz
- 2 GB RAM
- 500 GB Festplatte
Damit macht das arbeiten in der VM ohne Einschränkungen Spaß. Keine Stockungen, kein Ruckeln. Schaltet man um auf Vollbild-Modus vergißt man völlig daß man sich in einer virtuellen Umgebung befindet.
Mit diesem meinem Hardwarestand habe ich nun endlich ein Level erreicht, unter dem es - für meinen Geschmack - wirklich Sinn macht auch Desktop-VMs in einer virtuellen Umgebung zu betreiben.Wichtiger Hinweis für aktivierungssüchtige (Microsoft-)Betriebssysteme wie Vista oder XPDas Arbeiten mit VMs verführt natürlich zu ständigen Optimierungsexperimenten. Zu leicht lassen sich die zugewiesenen Resourcen wie virtuelle Festplatten, Netzwerkkarten, RAM, CPU-Kerne etc. auch nachträglich hinzufügen oder ändern ohne das PC-Gehäuse überhaupt öffnen zu müssen - beim nächsten booten der VM startet diese ebenso mit der veränderten Hardware-Umgebung. Allerdings sollte man nicht vergessen daß das Guest-OS (
OS = Operating System = Betriebssystem) diese Änderungen ebenso registriert wie es dies "in echt" tun würde. Übersteigt die Anzahl getätigter Änderungen einen bestimmten Wert wird eine Neu-Aktivierung fällig!
Aus diesem Grund empfehle ich also die Aktivierung anfangs noch nicht durchzuführen - Vista genehmigt hierfür einen Zeitraum von 30 Tagen.
Selbiges ist nach Beendigung der VM-Experimentierphase zu bedenken, wenn Vista stattdessen nativ (neu-)installiert wird. Dies bedeutet für das OS einen kompletten Wechsel der Hardware. Wie Microsoft in diesem Fall auf den Wunsch nach Neu-Aktivierung reagiert kann ich nicht sagen.
Ein eleganter Ausweg aus dieser Situation ist aber die Verwendung der Ultimate-Version. Für diese Ausgabe wird dem Anwender ausdrücklich die native Installation und die Installation in einer VM zugestanden.