Normales Thema Leistungsindikator für Festplatten (Gelesen: 3.696 mal)
tomowi



Leistungsindikator für Festplatten
23.09.08 um 12:05:41
Beitrag drucken Beitrag drucken  
Hallo,

in der MMC Systemsteuerung -> Verwalten -> Leistung gibt es den Systemmonitor. Da kann man eine unglaubliche Anzahl von Leistungsindikatoren auswählen, hinzufügen und dann stundenlang beobachten.

Leider ist nicht immer klar, was MS uns da zeigen will. In meinem konkreten Fall mach die Anzeige keinen Sinn, oder ich habe sie nicht verstanden.

Ich habe zwei Laufwerke und möchte mir die Auslastung Anzeigen lassen. Dazu verwende ich:
Objekt: LogischeDatenträger
Leistungsindikator: Zeit (%)
Instanz: D:

Man sollt nun meinen es wird ein Wert zwischen 0 und 100 Prozent angegeben, welcher sich auf die Auslastung des D: Laufwerks bezieht.

Zu meinem Problem:
Gelegentlich reagiert der Rechner so gut wie gar nicht mehr. Alles geht extrem träge, aber er läuft noch. Nach ca. einer Stunde ist alles wieder gut. Prozessorleistung gleich null, Netzewerkverkehr auch gleich null. Was der Rechner da macht weis niemand. Jetzt kommt der Leistungsindikator ins Spiel.
Der zeigt mir in diesem Moment, dass alle Festplatten auf vollgas laufen. Und zwar nicht mit 100 Prozent, sonder im Schnitt mit 458%.
Es werden auch die min/max Werte des Aufzeichnungszeitraums angezeigt:
Min 81 %
Max 2712%

Bei 2712% frage ich mich langsam nach dem Zweck dieser Anzeige.

Hat jemand Ahnung wie man diese Daten interpretieren soll? Hat jemand einen Link zu MS parat wo dieser spezielle indikator erklärt wird?
  
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
Sandra
YaBB Moderator
*****
Offline


Beiträge: 2.808
Standort: am schönen Niederrhein
Re: Leistungsindikator für Festplatten
Antwort #1 - 23.09.08 um 13:45:20
Beitrag drucken Beitrag drucken  
Ich dachte immer, das steht da unter Erklären bei den Indikatoren.
  

Ein Tropfen Liebe bringt mehr, als ein ganzer Ozean voll Verstand.
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
tomowi



Re: Leistungsindikator für Festplatten
Antwort #2 - 23.09.08 um 13:53:00
Beitrag drucken Beitrag drucken  
Hallo Sandra,

du hast Recht, hier die Erklärung:

Quote:
Der Prozentanteil der verstrichenen Zeit, die das ausgewählte Laufwerk mit dem Bearbeiten von Lese- und Schreibanforderungen beschäftigt war


Man beachte das Wort "Prozentanteil".
2712% sind aber ein etwas seltsamer Prozentanteil. Wie gesagt, es stimmt ja evtl. auch was die da angeben. Wäre nur schön wenn mir jemand erklären kann wie ich die Info interpretieren muss
  
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
cdk
Global Moderator
*****
Offline


Beiträge: 10.290
Re: Leistungsindikator für Festplatten
Antwort #3 - 24.09.08 um 00:49:43
Beitrag drucken Beitrag drucken  
Verwende lieber "Physikalische Datenträger", das macht für Dein Problem sowieso mehr Sinn.

Ansonsten würde ich mich nicht an den scheinbar sinnlosen Prozent-Angaben aufhalten. 2712% bedeutet einfach nur daß sich da etwas mit Faktor 27,12 anders verhält als eine angenommene 100%-Referenz - ob die nun sinnvoll gewählt ist oder nicht ist eigentlich bedeutungslos.
Bestimme Deine persönliche 100%-Referenz indem Du
- eine große Datei > 1GB kopierst
- eine Verzeichnis mit vielen kleineren Dateien (wie z.B. das I386 Verzeichnis einer Windows-Installations-CD)
und vergleiche die Ergebnisse mit dieser.

Pragmatischer wäre aber vl ein anderer Weg - installiere mal den Process Explorer oder dgl. und schau welche Prozesse in dem Krisenfall die Hauptlast verursachen.
  

Grütze, cdk

Wer Bier liebt liebt auch CO²
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
tomowi



Re: Leistungsindikator für Festplatten
Antwort #4 - 24.09.08 um 08:37:06
Beitrag drucken Beitrag drucken  
Das mit der angenommenen Referenz habe ich mir auch schon gedacht. Wahrscheinlich bezieht sie sich auf die maximalen Schreib- Lesezugriffe einer HDD aus DOS Zeiten und man hat den Bezug nie geändert um vergleichen zu können. Die heutigen Platten sind dann wohl etwas schneller.

"Physikalischer Datenträger" hab ich probiert, zeigt wie zu erwarten die gleichen "unsinnigen" Werte.

Process Explorer installieren wir schwer, der Rechner steht bei einem Kunden und der zuständige Administrator ist ein absolut fanatischer Hardliner. Mal eben was installieren ist da nicht. Obwohl er eigentlich ein von MS Überzertifizierter Vollprofi ist, hat auch er sich bisher bei dem Problem die Zähne ausgebissen.
  
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
jmk
God Member
*****
Offline


Beiträge: 2.741
Standort: Hennef
Re: Leistungsindikator für Festplatten
Antwort #5 - 25.09.08 um 05:17:47
Beitrag drucken Beitrag drucken  
Ich möchte nochmal auf die 2712% zurück kommen, auch wenn cdk das nicht möchte. Zwinkernd

Ich habe mir diese tolle Anzeige mal auf meinem System angesehen und bin zu dem Schluss gekommen, dass der Leistungsindikator Zeit(%) niemals den Wert 100 überschreiten darf. Schliesslich ist es doch vollkommen unmöglich, dass ein Laufwerk in einer bestimmten Zeitspanne, in der es überwacht wurde, länger mit dem Bearbeiten von Lese- und Schreibanforderungen beschäftigt ist, als es die Überwachungszeitspanne selbst ist. (Es sei denn das Laufwerk kann durch die Zeit reisen oder es ist ein Spezialist für Realitivistik. Aber wir sind hier ja nicht bei StarTrek.)

Folglich sind die Werte dieses Überwachungsystems vollkommener Schwachsinn.

Jetzt müssen wir herausfinden, weswegen dieser Systemmonitor nicht richtig arbeitet und dabei kann er uns wohl kaum selber helfen.

Falls hier wirklich ein Problem mit der oder den Festplatten vorliegt, so wären spezielle Festplattendiagnosetools eventuell hilfreich. Diese werden meistens vom Hersteller der Festplatte angeboten und können in der Regel auf eine Boot-CD gebrannt werden und laufen somit in einem eigenen System. Der Systemadministrator müsste also keine Software unter Windows XP installieren.
Falls du hierzu weitere Infos benötigst, würde ich gerne den Hersteller und das Modell der Festplatte wissen.

Das war der einfache Teil. Jetzt kommen wir zu der haarigen Sache, bei der man nur raten kann.
Meiner Meinung nach ist ein Problem mit einer installierten Software, welche nicht korrekt funktioniert, sich selber aufhängt oder sonst einen Schmarrn fabriziert viel wahrscheinlicher als ein Festplattenproblem. Damit könnte sich auch eine Fehlfunktion des restlichen Systems inklusive Systemmonitor erklären lassen. Ich halte es dafür - wie cdk auch - für unerlässlich sich die laufenden Prozesse anzusehen. Ein Tool wie der ist da sehr wertvoll. Vielleicht beruhigt es den Admin, dass das Tool von M$ bereit gestellt wird. (Wobei mich das eher beunruhigen würde, aber das ist ein anderes Thema ...)Für mich ist dieser Fall ein Kandidat für das [url=https://www.windowspage.net/cgi-bin/board/YaBB.pl?num=1078591395]"Mein Windows spinnt!" Mini-Tutorial.

Viel Erfolg!
  

Zum Seitenanfang
ICQ ICQ  
IP gespeichert
 
tomowi



Re: Leistungsindikator für Festplatten
Antwort #6 - 25.09.08 um 09:21:57
Beitrag drucken Beitrag drucken  
Schöne Theorie mit dem "Festplatten Problem" oder auch dem "Problem mit Software". Es gibt da nur eine Sache die mich stutzig macht: Alle meine Rechner machen das genau so. Und ich habe bestimmt nicht die gleiche Soft- und Hardwarekonfiguration.
Mein eigentliches Sorgenkind ist ein DELL 2k3 Server mit RAID 5 (man möge mir die kleine Schummelei mit dem XP Thread hier verzeihen) aber bei meinen Entwicklungs PC's (die haben jetzt wirklich XP) verhält sich das gleich. Bei meinem letzten Test bin ich aber leider nur auf 480% gekommen.
Wenn du dir also diese "Tolle Anzeige" nochmal ansiehst, dann mach eine Kopie einer großen Datei und seh dir deinen Wert an.
Ich denke mal der liegt auch deutlich über 100%.
  
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
jmk
God Member
*****
Offline


Beiträge: 2.741
Standort: Hennef
Re: Leistungsindikator für Festplatten
Antwort #7 - 25.09.08 um 09:52:17
Beitrag drucken Beitrag drucken  
Ich wünschte ich könnte dir wiedersprechen. Augenrollen

Also ich habe den Wert bei mir unter Windows2000 ebenfalls mit eimfachen Mitteln über 100% schnellen lassen.

Ich habe mal im technet vom M$ danach gesucht. Die folgenden Angaben beziehen sich auf den SQL-Server. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass da Unterschiede zwischen den Windows-Versionen bestehen.
Lest euch den Artikel mal durch. Bei mir stiftet er noch mehr Verwirrung, aber vielleicht liegt das an meiner matschigen Birne:
http://technet.microsoft.com/de-de/library/ms175903.aspx
Frustrierend!!

Vielleicht schliesse ich mich doch cdk kann an und wir vergessen einfach diesen Monitor ... weinend
  

Zum Seitenanfang
ICQ ICQ  
IP gespeichert
 
cdk
Global Moderator
*****
Offline


Beiträge: 10.290
Re: Leistungsindikator für Festplatten
Antwort #8 - 25.09.08 um 23:35:34
Beitrag drucken Beitrag drucken  
Jetzt muß aber den Monitor aber mal ein bissel in Schutz nehmen - der ist nicht soo schlecht. Ich finde ihn sogar durchaus ganz brauchbar, auch wenn man da im spröden NT-Stil auf alles Schnickschnack verzichtet hat.
Und "Dein" Technet-Text, jmk, ist zwar MS-typisch so formuliert daß man möglichst wenig verstehen kann Laut lachend aber er gibt doch immerhin ein paar Tips für Leistungsindikatoren die helfebn könnten, _wenn_ man konkret eine eventuelle Festplattenschwäche im Verdacht hat.
Außerdem gibt er das Stichwort RAID - und bei RAID5 & Co. in Zusammenhang mit "Performance-Breakdown" fällt mir schlagartig das Problem "zu wenig RAM" ein! Für _dauerhaft flottes Schreiben_ auf RAID5 wird nämlich unbedingt ein furchtbar schneller Prozessor in Verbindung mit furchtbar schnellen Platten benötigt, aber sowas hat eigentlich keiner. Außer man verwendet eine _echten_ Hardwarecontroller welcher die Rechenarbeit nicht der PC-CPU überläßt. Ansonsten werden aber die Schreibzugriffe im RAM gepuffert und wenn man z.B. im Performancemonitor Laut lachend bei größeren Schreibzugriffen den verfügbaren Arbeitsspeicher beobachtet sieht man daß alles solange gut flutscht, solange noch freier RAM vorhanden ist. Ist der am Ende wechselt die RAID-Performance schlagartig auf Schneckentempo. Ev. mit entsprechend hoher CPU-Last. Ist jetzt nur ins blaue geraten aber das solltest Du auch mal beobachten!
So könnte ich mir auch die Prozentangaben zusammenreimen. 3000% beduetet schreiben in den Cache, ist der Cache voll geht die Performance in den Keller unter 100% - also sogar deutlich unter's eigentliche Single-HDD-Niveau.

Aber abgesehen davon halte ich den Process Explorer immer für sinnvoll, wenn man versucht hinter das Geheimnis der Rechner-Auslastung zu kommen. Wenn ich will daß mein Fernseher repariert wird kann ich dem Techniker ja wohl kaum verbieten dafür eine Lötkolben zu benutzen... Zwinkernd
  

Grütze, cdk

Wer Bier liebt liebt auch CO²
Zum Seitenanfang
 
IP gespeichert
 
 
  « Übersicht ‹ Forum Nach oben