7. Sporadische Hardwarefehler und ÜberlastungAussetzer durch defektes, überlastetes oder minderwertiges NetzteilTypische Symptome: Freezes (Windows-Sitzung "friert ein", auch der Mauscursor), Bluescreens und Rechnerneustart.
Netzteilfehler sind der erste Verdacht, wenn bisher alles funktionierte aber nach Einbau der neuen Grafikkarte nur noch das Desktop stabil "funktioniert". Bei spontaner Belastung können Spannungseinbrüche im Mikrosekundenbereich zum Systemcrash führen.
Typischerweise beim Start von Spielen, wenn die 3D-Funktionalität der Graka gefordert ist. Aber auch der Wechsel vom CPU-Idle-Mode (Desktop) zu einer beliebigen CPU-Belastung (Berechnungen) kann ein solches Netzteil aus dem Tritt bringen.
Festplattenlast wird häufig überschätzt - viel schlimmer sind eben die schnellen Hochstromanforderungen von CPU, Graka oder RAM.
Fehlersuche und Abhilfe: Austausch.
Mangelhafte KühlungTypische Erscheinung: Abstürze unter Systemlast nach gewisser Rechnerlaufzeit.
Dabei kann es sich sowohl um schlechte CPU-Kühlung als auch um mangelhafte Gehäusebelüftung handeln, welche für die Überhitzung sämtlicher Komponenten verantwortlich sein kann.
Temp.fehler treten i.a. erst nach einer gewissen Systemlaufzeit auf. Diese Spanne verkürzt sich bei hoher Systemlast wie z.B. Spielen.
Einen Hinweis darauf kann das Experiment liefern, den Seitendeckel des Gehäuses für einige Stunden offen stehen zu lassen. Das wirkt sich als globale Kühlungsverbesserung für alle Komponenten aus. Verlängert sich hierdurch die fragliche Zeitspanne signifikant, sollte man über eine Kühlungsoptimierung nachdenken wie Gehäuselüfter oder bessere Kühlkörper, speziell für die CPU.
Zur genaueren Temp.überwachung empfiehlt sich die Installation geeigneter Software. Nahezu jedes Mainboard bietet hierfür inzwischen ein Tool an. Die mitgelieferte Software ist allerdings meist wenig komfortabel, sodaß sich die Installation spezialisierter Programme anbietet, auch wenn das mit etwas Tüftelei bei der Einrichtung verbunden ist.
Ich verwende dazu das Freeware-Tool
Motherboard Monitor (MBM), welches an zahlreichen Downloadlocations zu finden ist und das neben Temperaturen viele weitere Überwachungsmöglichkeiten wie Spannungen und Lüfterdrehzahlen anbietet.
So bietet der MBM eine Min/Max-Übersicht der erreichten Temperaturen als auch eine Log-Datei an, in welcher die ausgewählten Meßstellen zyklisch notiert werden. Beide Features ersparen einem das 'permanente Draufschauen' - sie lassen sich auch nach einem Programmabsturz befragen, die Logdatei sogar nach dem erneuten Booten.
Beispielkonfiguration MBM5
Weitere Tools werden
hier genannt (Softwaretools mit Hardwarebezug), darunter auch Streßtestprogramme und Diagnosesoftware.
Sporadische RAM-FehlerDiese Fehler sind gemeinster Natur, da sie scheinbar keinem Verhaltensmuster und keiner Logik folgen. Mitunter wirken sie sich als Fehlermeldungen beim Kopieren großer Datenmengen aus, sie können aber auch dem Bootvoragng Knüppel zwischen die Beine werfen.
Dahinterkommen kann man eigentlich nur indem man alle anderen Ursachen ausschließt (aber wer kann das schon...) oder durch Austausch der Module.
Sind derer mindestens 2 vorhanden, sollte zuerst vorübergehend das eine entfernt werden und, wenn das nicht hilft, später stattdessen das andere.
Zwar sind verschiedene RAM-Testprogramme verfügbar, aber eine zuverlässige Aussage auf Fehlerfreiheit läßt sich diesen nicht abringen.
Ein RAM-Fehler muß nicht zwangsläufig ein Hardwaredefekt sein: Ursache dafür können auch zu schnelle Timings (BIOS) oder zu niedrige RAM-Versorgungspannung sein (BIOS oder Mainboard-Jumper). Letztere sollte aber nicht wahllos erhöht werden! Mehr als 0,1V Steigerung kann ich nicht mehr guten Gewissens empfehlen.
Die derzeit aktuellen DDR-Module benötigen meist eine Nennspannung von 2,5V. Übertaktete Module wollen mehr, aber das kann auf Kosten der Lebenserwartung gehen.
RAM-Fehler äußern sich meistens durch Freezes, oft auch durch vermeintlich "sinnlose" Bluescreens und manchmal durch alles andere...
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